Von 20. auf 21. Dezember ist Thomasnacht, die Nacht der Wintersonnenwende, sie ist zugleich die erste der vier Hauptnächte. Der Zeitpunkt der Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres. Bei unseren Vorfahren galt die Thomasnacht als die Mettnacht der Toten. Deshalb ist dem Glauben nach den Lebenden aufgetragen, sich von der Sünde abzuwenden und alle Schande sinnbildlich im Feuer der Sonnenwende zu verbrennen. Das Feuer der Sonnenwende wird in dieser Nacht entfacht, dürres Geäst, faulige Früchte, unbrauchbare brennbare Gegenstände werden sinnbildlich für Missgunst, Haas, Zwietracht und sündhaftes Verhalten den Flammen zu übergeben.
Junge Menschen spielten vor allem – wohl auch zur Abendunterhaltung – gerne Orakelspiele an diesem Tag, um die nähere Zukunft oder eine nahe Hochzeit vorherzusagen, wie etwa, ob des nächste Jahr Glück oder Unglück bringen werde.
Heiratswillige Mädchen rufen beim Bettstaffl treten den Heiligen Thomas an, er möge ihnen ihren Zukünftigen im Traum erscheinen lassen:
„Bettstaffl i tritt di, heiliger
Thomas i bitt di, lass mir im
Traum erschein´ den
Herzallerliabstn mein!“
Das Schicksal kann in diesen Nächten neben der Fragenach Liebe auch in den Belangen um Reichtum, Ernte, Glück, Unglück oder gar Tod konsultiert werden. Weit verbreitete Bräuche, die ebenfalls einen Blick in die Zukunft erlauben sind Patschen werfen, Apfelkern zählen oder Hüte heben.
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